Nutzungszwecke für die Datennutzung

Im Folgenden finden Sie eine ausführliche Erklärung der Nutzungszwecke im Gesetz. Alle Anträge am FDZ Gesundheit müssen einen Nutzungszweck angeben. Ob dieser Nutzungszweck zu dem Antrag und dem beantragten Datenzuschnitt passt, wird von FDZ Gesundheit Mitarbeitenden geprüft. 

1. Im Gesetz: Wahrnehmung von Steuerungsaufgaben durch die Kollektivvertragspartner

Was das bedeutet:
Die „Kollektivvertragspartner“ sind die Kassenärztlichen Vereinigungen und die gesetzlichen Krankenkassen. Diese sorgen in unserem Gesundheitssystem gemeinsam für die ambulante ärztliche und zahnärztliche Versorgung der gesetzlich Versicherten. Um diese Versorgung sicherzustellen, haben sie verschiedene Aufgaben im Bereich der Planung und Steuerung. Dazu gehören vor allem drei Aufgaben:  

  • Die Sicherstellung der flächendeckenden, wohnortnahen medizinischen Versorgung der Bevölkerung (Bedarfsplanung).
  • Das Hinwirken auf eine wirtschaftliche Versorgung.
  • Die Förderung der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Zur Erfüllung dieser Aufgaben benötigen die Kollektivvertragspartner eine gute Datengrundlage.

Zum Beispiel:
Mit den Daten aus der elektronischen Patientenakte zu eRezepten, die im FDZ Gesundheit vorliegen, können sie beispielsweise regionale Unterschiede bei der Verordnung von Arzneimitteln feststellen. Das kann Versorgungsdefizite in Regionen aufdecken.

In Kürze:
Die Kollektivvertragspartner sorgen gemeinsam für die ambulante Versorgung der gesetzlich Versicherten. Das machen sie, indem sie gesetzlich vorgegebene Aufgaben erfüllen. Die Daten am FDZ Gesundheit bieten die nötige Grundlage, um z.B. Versorgungslücken zu erkennen. So können die Kollektivvertragspartner angemessen auf diese Lücken reagieren.

2. Im Gesetz: Verbesserung der Qualität der Versorgung sowie Verbesserung der Sicherheitsstandards der Prävention, Versorgung und Pflege

Was das bedeutet:
Eine entscheidende Voraussetzung für ein leistungsfähiges Gesundheitssystem ist die Qualitätssicherung. Hier ist vor allem die Qualität von ärztlichen und pflegerischen Tätigkeiten und somit auch die Patientensicherheit gemeint. Um eine gute Qualitätssicherung vorzunehmen, wird zuerst die aktuelle Situation abgebildet. Danach wird beurteilt, welche Aspekte beibehalten oder verbessert werden. Dabei sind die Grundanforderungen an die Qualitätssicherung gesetzlich geregelt.

Verbindliche und konkrete Regelungen in der vertragsärztlichen Versorgung und in den Krankenhäusern werden hauptsächlich von dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) festgelegt. Der G-BA wird dabei von dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) unterstützt.

Zum Beispiel:
Für diese Aufgaben können Daten des FDZ Gesundheit wesentliche Beiträge leisten. Sie können vor allem zur Bewertung des Bedarfs und der Effektivität qualitätssichernder Maßnahmen beitragen. Außerdem ergänzen die Daten des FDZ Gesundheit auch die Daten, die in der Versorgung direkt für die Qualitätssicherung erhoben wurden.

Ein Beispiel ist die Versorgungsqualität von Diabetikern. Mit den Daten des FDZ Gesundheit kann nachvollzogen werden, ob Personen mit Diabetes häufig an Folgeerkrankungen wie Nervenschäden leiden oder erhöhte Krankenhauseinweisungen aufzeigen. So kann die Versorgungssituation evaluiert und bewertet werden. Ein weiteres Beispiel sind Analysen, die die Versorgung in verschiedenen Regionen auswerten und vergleichen. Zum Beispiel ob sich die Therapie nach einem Schlaganfall in einer ländlichen Region zu der Therapie in einer Großstadt unterscheiden.

In Kürze:
In einem guten Gesundheitssystem ist das Angebot nicht nur vorhanden, sondern auch qualitativ hochwertig. Deshalb ist es wichtig, die Qualität von ärztlichen und pflegerischen Tätigkeiten laufend auszuwerten. Für eine gute Auswertung braucht es möglichst viele Daten über diese Tätigkeiten. Diese Daten sind am FDZ Gesundheit zu finden. Sie können also bei der Auswertung von z.B. Sicherheitsstandards helfen.

3. Im Gesetz: Planung von Leistungsressourcen, zum Beispiel Krankenhausplanung oder Pflegestrukturplanungsempfehlungen nach § 8a Absatz 4 des Elften Buches

Was das bedeutet:
Für eine effiziente und bedarfsgerechte Gesundheits- und Pflegeversorgung ist eine sorgfältige Planung der Ressourcen im Gesundheitssystem notwendig. Dies umfasst u.a. die Krankenhausplanung, also wie viele Betten zur Verfügung stehen sollen und welche Fachgebiete angeboten werden. Ein weiterer, wichtiger Bereich für die Ressourcenplanung ist die Langzeitpflege.

Zum Beispiel:
Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Belegplanung der Betten in Krankenhäusern. Über die Daten am FDZ Gesundheit kann man auswerten, wie viele Patientinnen und Patienten mit welcher Erkrankung wie lange in einem Krankenhaus stationär aufgenommen wurden. Durch die Analyse dieser Belegung kann die zukünftige Planung von Ressourcen besser gesteuert werden. Damit wird ein Beitrag geleistet, dass die vorhandenen Ressourcen im Gesundheitswesen effektiv eingesetzt werden. So kann weiterhin die bestmögliche Gesundheits- und Pflegeversorgung in Deutschland gewährleistet werden. 

In Kürze:
In unserem Gesundheitssystem sind nur begrenzte Ressourcen, wie etwa Personal oder Betten im Krankenhaus, vorhanden. Es ist sehr wichtig, dass diese Ressourcen fair verteilt werden. Um diese gut zu verteilen, ist es sinnvoll die reale Lage zuerst zu verstehen – wo besteht wieviel Bedarf? Mit den Daten am FDZ Gesundheit ist diese Auswertung der Lage möglich.

4. Im Gesetz: Wissenschaftliche Forschung zu Fragestellungen aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, Analysen des Versorgungsgeschehens, sowie Grundlagenforschung im Bereich der Lebenswissenschaften

Was das bedeutet:
Wissenschaftliche Forschung ist essenziell, um neue Erkenntnisse im Bereich Gesundheit und Pflege zu gewinnen und das Versorgungsgeschehen zu analysieren. Forschung im Bereich der Lebenswissenschaften trägt zur Entdeckung von Krankheitsursachen und Entwicklung innovativer Behandlungsmethoden bei.

Zum Beispiel:
Die Daten im FDZ Gesundheit sind hierbei von entscheidender Bedeutung für die Forschung von chronischen Erkrankungen, da ein langer Zeitraum erforscht werden kann. Ein Beispiel ist die Erforschung von Arthrose: Mit den FDZ-Daten können der Verlauf der Erkrankung, die Wirksamkeit verschiedener Therapien, wie Physiotherapie oder Arzneimittel gegen Schmerzen, und der Bedarf an Operationen, wie Gelenkersatz, analysiert werden. Mit diesen Forschungsergebnissen werden die Versorgung und Prävention verbessert. Gleiches gilt für die Langzeitbeobachtung chronischer Rückenschmerzen in Bezug auf die langfristigen Folgen von Physiotherapie, Schmerzmedikation und/oder operativer Eingriffe, z.B. bei Bandscheibenvorfällen. 

In Kürze:
Wissenschaftliche Forschung bietet neue Erkenntnisse in vielen Bereichen, wie z.B. der Entdeckung von Krankheitsursachen oder neue Medikamente und Therapien. Mit den Daten am FDZ Gesundheit können Forschende viele Krankheitsverläufe besser erforschen und vor allem über einen langen Zeitraum auswerten. So ist es möglich, bisher unbekannte Zusammenhänge zu entdecken.

5. Im Gesetz: Unterstützung politischer Entscheidungsprozesse zur Weiterentwicklung der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung

Was das bedeutet:
Daten und Analysen sind als Basis für politische Entscheidung essenziell. Eine gute Datengrundlage ist daher für die Entscheidungsträger im Gesundheitswesen wichtig, um die Lage in Deutschland besser zu verstehen und führt so zu besseren Entscheidungen. 

Zum Beispiel:
Nach einem erfolgreichen Antrag können daher beispielsweise die zuständigen Behörden, der wissenschaftliche Dienst des Bundestages oder ein Landesparlament aggregierte Daten am FDZ Gesundheit auswerten, um wesentliche Entscheidungen oder Gesetze vorzubereiten. Sollten etwa die Daten Hinweise auf gesundheitliche Probleme bei besonders vielen älteren Personen in Hitzeperioden zeigen, so können entsprechende Maßnahmen zum Schutz dieser Personengruppe eingeleitet werden. Politische Entscheidungsprozesse können so auf Basis qualitativ hochwertiger und repräsentativer Daten getroffen werden. 

In Kürze:
Politische Entscheidungen sollen auf Basis von der realen Lage der Versorgungslage getroffen werden. Mit den Daten des FDZ Gesundheit können zuständige Behörden die aktuelle Versorgung besser erfassen und so ihre Entscheidungen daten- und evidenzbasiert treffen.

6. Im Gesetz: Analysen zur Wirksamkeit sektorenübergreifender Versorgungsformen sowie zur Wirksamkeit von Einzelverträgen der Kranken- und Pflegekassen

Was das bedeutet:
Sektorenübergreifende Versorgungsformen sind die Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Arten der Versorgung wie in einem Krankenhaus und einer Arztpraxis.
Die Analysen, die auf den Daten des FDZ Gesundheit im Bereich solcher sektorenübergreifenden Versorgung durchgeführt werden, geben wertvolle Hinweise auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten.

Zum Beispiel:
Ein Beispiel ist die Versorgung mit und nach einem Herzinfarkt. Anhand der Daten des FDZ Gesundheit lässt sich Unterschiedliches ermitteln, wie z.B.:

  • mit welchen Therapien Patienten oder Patientinnen versorgt wurden,
  • wie lange sie sich im Krankenhaus aufgehalten haben,
  • wie die Versorgung von niedergelassenen kardiologischen Praxen jeweils  weitergeführt wurde. Zum Beispiel, ob Therapien umgestellt wurden und ob es anschließend viele oder wenig gesundheitliche Probleme gab.

Auf diese Weise lassen sich Rückschlüsse darüber ziehen, was beim Übergang von dem einen in den anderen Sektor verbessert werden könnte, ohne dass einzelne Patientinnen und Patienten oder deren Leistungserbringer identifiziert werden.

In Kürze:
Sektorenübergreifende Versorgung findet statt, wenn ein Patient oder eine Patientin z.B. zuerst im Krankenhaus und dann in der Praxis behandelt wird. Das FDZ Gesundheit hat Daten aus vielen Sektoren. Durch die gute Datenlage kann also analysiert werden, ob die Patientinnen und Patienten z.B. beim Übergang von Krankenhaus zur Praxis optimal versorgt werden.

7. Im Gesetz: Wahrnehmung von Aufgaben der Gesundheitsberichterstattung, anderer Berichtspflichten des Bundes nach diesem oder dem Elften Buch und der amtlichen Statistik sowie Berichtspflichten der Länder

Was das bedeutet:
Die Gesundheitsberichterstattung und amtliche Statistiken sind wichtige Instrumente zur Dokumentation der Gesundheit der Bevölkerung. Diese erfassen, wie sich Krankheiten in Deutschland entwickeln und empfehlen Maßnahmen zur Behandlung und Prävention.

Zum Beispiel:
Gesundheitsberichte erfassen z.B. wie viele Personen in Deutschland von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind. Hier werden oft auch Regionen oder Altersgruppen verglichen, um gegebenenfalls systematische Unterschiede zu erkennen. Die Daten des FDZ Gesundheit bilden hierfür eine sehr gute Grundlage, weil sie Informationen zu allen gesetzlich Versicherten über mehrere Jahre hinweg enthalten.

In Kürze:
Gesundheitsberichte sind wichtig, um die Gesundheit der Bevölkerung zu dokumentieren und beinhalten auch z.B. Empfehlungen für Maßnahmen zur Behandlung und Prävention von Krankheiten. Das FDZ Gesundheit hat Daten aus ganz Deutschland und über mehrere Jahre hinweg. So bietet das FDZ eine gute Grundlage, um z.B. Krankheiten in unterschiedlichen Regionen Deutschlands zu untersuchen. Somit können Gesundheitsberichte mit aktuellen und realen Zahlen erstellt werden.

8. Im Gesetz: Wahrnehmung gesetzlicher Aufgaben in den Bereichen öffentliche Gesundheit und Epidemiologie

Was das bedeutet:
Das sind die Aufgaben, die beispielsweise Gesundheitsämter in Deutschland übernehmen.   So erfassen sie meldepflichtige Infektionskrankheiten und führen Maßnahmen zum Infektionsschutz durch. Viele Gesundheitsämter beraten umfassend zu Infektionserkrankungen und bieten auch Testungen an. Vor allem wegen neuer Krankheiten und dem akuten Handlungsbedarf bei übertragbaren Erkrankungen werden diese Aufgaben immer wichtiger.
Mithilfe der Daten aus dem FDZ Gesundheit können Informationen zum Auftreten von Infektionen und Impfquoten in verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Regionen Deutschlands gewonnen werden. Aus diesen Informationen können dann Maßnahmen abgeleitet werden.

Zum Beispiel:
Bei Aufklärungs- und Impfkampagnen sind diese Informationen wichtig, um beispielsweise über Inhalte, Form und besondere Bedarfe zu entscheiden. Auch können die Daten zeigen:

  • wie gut Empfehlungen und Kampagnen akzeptiert werden,
  • wie sich in verschiedenen Bevölkerungsteilen die Infektionszahlen und Impfquoten entwickeln und
  • welche Faktoren Einfluss darauf nehmen können.

Ein konkretes Beispiel ist hier die Ausbreitung der Masern. Die entsprechenden Ämter erfassen, wie viele Infektionen es in Deutschland gibt und wie diese sich ausbreiten. Dann wird zum Beispiel eine neue Impf- und Aufklärungskampagne empfohlen. Entsprechende Informationen zum Auftreten von Infektionskrankheiten können auch mithilfe der Daten aus dem FDZ Gesundheit gewonnen und Maßnahmen abgeleitet werden.

In Kürze:
Vor allem wenn sich Infektionskrankheiten ausbreiten, ist es wichtig, die Lage erstmal zu verstehen. Danach kann man ermitteln, welche Maßnahmen für die Eindämmung der Krankheit sinnvoll sind. Die Daten am FDZ Gesundheit enthalten auch die Diagnosen unterschiedlicher Krankheiten. Mit den Daten kann man also gut erkennen, ob sich eine Krankheit schneller ausbreitet als sonst. So können rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. 

9. Im Gesetz: Entwicklung, Weiterentwicklung und Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln, Medizinprodukten, Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, Hilfs- und Heilmitteln, digitalen Gesundheits- und Pflegeanwendungen sowie Systemen der KI

Was das bedeutet:
Dieser Nutzungszweck soll vor allem der Entwicklung von sicheren und wirksamen Produkten und Methoden im Gesundheitswesen dienen. Hier sind vor allem folgende gemeint:

  • Arzneimittel
  • Behandlungsmethoden
  • Digitale Gesundheits- und Pflegeanwendungen (DiGA und DiPA)
  • Hilfs- und Heilmittel
  • Sichere und leistungsfähige Medizinprodukte

Um diese entwickeln zu können, braucht es Daten, die die reale Versorgung in Deutschland abbilden. Die Sicherheit, Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit dieser Produkte müssen ständig überwacht werden. Außerdem müssen diese Produkte und Methoden laufend weiterentwickelt werden, um die Bevölkerung zu schützen. Denn es können trotz aufwändiger Studien und vieler Maßnahmen für die Patientensicherheit nicht immer alle Nebenwirkungen vorab eingeschätzt werden.

Zum Beispiel:
Mit den Daten am FDZ Gesundheit kann man unter anderem genau erfassen, welches Arzneimittel verschrieben wurde. Außerdem kann man herausfinden, ob danach aufgetretene Diagnosen Hinweise auf Nebenwirkungen dieses Arzneimittels geben (wie z.B. eine Blutung nach Anwendung eines Blutverdünners). So kann laufend ausgewertet werden, ob diese Arzneimittel sicher sind.

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Entwicklung von Systemen mit Künstlicher Intelligenz (KI). Bei der Entwicklung von KI-Systemen benötigt man im ersten Schritt einen großen Datensatz, um die KI zu trainieren. Ein Beispiel: Ein Krankenhaus möchte eine KI entwickeln, die in Röntgenbildern von Lungen Anzeichen von Lungenkrebs sucht. Damit diese KI zuverlässig funktioniert, muss sie mit vielen echten Röntgenbildern trainiert werden, die auch wirklich zeigen, ob jemand Krebs hat oder nicht. Bei diesem KI-Training ist es also wichtig, den Mehrwert und insbesondere die Integrität der Daten, die für das Training verwendet werden, einschätzen zu können. Die Daten des FDZ Gesundheit liefern genau diese echten Fälle und Informationen. Sie ermöglichen es also, Modelle von KI-Systemen auf hochqualitativen und für Deutschland auch repräsentativen Daten zu trainieren, zu testen und zu validieren. Dadurch kann die KI lernen und später Ärztinnen und Ärzten helfen, schneller und genauer Diagnosen zu stellen.

In Kürze:
Medikamente und weitere schon zugelassene Produkte und Methoden, auch KI-basierte, sollten sicher und wirksam sein. Es reicht nicht aus, das einmalig bei der Zulassung zu ermitteln. Die Sicherheit und Wirksamkeit sollten konstant überwacht und neu ausgewertet werden. Das ist mit den Daten des FDZ Gesundheit möglich, da diese die Art der Behandlung (z.B. Blutverdünner) und die Diagnosen nach der Behandlung (z.B. Blutung) beinhalten. Das gibt Hinweise auf die Sicherheit und Wirksamkeit.

10. Im Gesetz: Nutzenbewertung von Arzneimitteln, Medizinprodukten, Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, Hilfs- und Heilmitteln sowie digitalen Gesundheits- und Pflegeanwendungen und Weiteres

Was das bedeutet:
Neue Arzneimittel müssen nicht nur auf ihre Sicherheit geprüft werden, sondern auch auf ihren Nutzen für Patientinnen und Patienten. Im Vergleich zu etablierten Verfahren oder Arzneimitteln soll ein neues Arzneimittel also z.B.:

  • weniger Nebenwirkungen aufweisen,
  • eine bessere Wirksamkeit haben,
  • eine Heilung herbeiführen
  • oder eine längere Überlebensdauer erwirken.

Neben klinischen Zulassungs- und Beobachtungsstudien bieten sog. Realdaten den Vorteil, dass sie die gesamte Population betrachten und so weitere Erkenntnisse generieren, die einer sicheren und besseren Versorgung dienen. Außerdem ist es wichtig, dass Arzneimittel zu einem angemessenen Preis verfügbar sind.

Zum Beispiel:
Auch Arzneimittel, die für einen anderen Zweck als ursprünglich zugelassen verwendet werden, können sich mit der Zeit als sehr wirksam und zielführender erweisen. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Arzneimittel, das ursprünglich für die Behandlung von Diabetes Typ 2 zugelassen wurde. Mit der Zeit kann sich herausstellen, dass dieses Arzneimittel auch bei Adipositas sehr wirksam ist. Mit den Daten des FDZ Gesundheit können auch solche Therapieansätze systematisch analysiert und für eine Nutzenbewertung umfassend genutzt werden.

In Kürze:
In diesem Nutzungszweck geht es hauptsächlich um neu zugelassene Produkte und Therapien. Es ist wichtig, laufend zu analysieren, ob z.B. neue Medikamente wirklich sicherer oder effektiver sind als die vorher zugelassenen. Außerdem kann im Laufe der Zeit festgestellt werden, dass ein Medikament für eine weitere Krankheit hilfreich ist. Darauf können die Daten des FDZ Gesundheit Hinweise geben.